Frankreich 2008 - Woche 1

Die 2008er Tour: Chambord - Munster

5000km quer durch Frankreich

 

Wir starteten am 18.06. nachmittags gegen 14:00 Uhr um noch bis in die Champagne-Ardenne zu fahren. Da wir zwei Fahrer waren, war dies auch im Nonstop möglich. Schon heute nahmen wir einen Platz von France Passion in Anspruch, allerdings wirklich nur zum übernachten. Am nächsten Tag stand gleich ein absoluter Höhepunkt unserer Tourplanung auf dem Tagesplan. Da wir bis in die Nähe der Loire ja fast durchgefahren sind, haben wir uns entschlossen direkt zum Stellplatz zu fahren, auch um das schöne Wetter noch etwas zum erholen zu nutzen.

In Huisseau sur Casson auf der Domaine de La Grange boten uns Guy & Jean-Michel Genty einen richtig schönen erholsamen Standort. Wir nutzten Wetter und Zeit um gleich unsere mitgebrachten Erzgebirgsbratwürste auf den Grill zu legen. Am späten Nachmittag boten uns die Winzer noch eine Weinprobe und schon hatten wir die ersten Flaschen im Auto.

Noch vor dem öffnen des Schlosses waren wir am nächsten Tag schon dort, egal, denn auch im Außengelände konnte man sich die Zeit gut vertun.

Das Schloss Chambord ist eins der schönsten Loireschlösser überhaupt.  Es liegt nicht direkt an der Loire, sondern ca. 15km östlich von Blois. Das Schloss wurde eigentlich in ein früheres Jagdgebiet gebaut und ist deshalb auch heute noch durch riesen Waldgebiete umgeben. Es wurde von 1519-1549 von König Franz I. erbaut und diente Anfangs als Jagd -u. Prunkschloss. Für die Besichtigung sollte man sich schon etwas  Zeit nehmen, den es hat wirklich einiges zu bieten. Wieder einmal habe ich auch in diesem Urlaub wieder mehr gefilmt als fotografiert. Dem zu Folge fehlen mir natürlich auch wieder viele Fotos in entsprechender Qualität. Somit habe ich noch einiges an Bildmaterial aus dem Film kopiert, was nicht ganz die Qualität hat, aber dennoch entsprechende Eindrücke vermitteln können.  

Heute geht es entlang der Route de Cognac in der Grande Champagne. Einen kurzen Stopp legten wir in Segonzac ein. Hier stehen die alten französischen Cognac-Häuser  von Courvoisier und Royer.

Auf dem Weg dorthin machten wir kurz an einem Schloss halt, was wir auf einem Berg sahen. Was wir nicht sehen konnten, war dass dieses Schloss gerade wieder auf Vordermann gebracht wurde, so das keinerlei Besichtigung möglich war. Also schauten wir uns von dem Hügel etwas in der Landschaft um, denn was hier so vor uns lag, dass sind die Weinfelder der Grande Champagne, wo die Weine für die Cognac Produktion wachsen und reifen.

In Cognac angekommen waren sie kaum zu übersehen, die großen Cognac Häuser von Hennessy, Otard, Remy Martin und Martell. Aber nicht nur die ganz Großen stehen hier, auch kleinere französische Brennereien findet man in der Reihe der Häuser. Nachdem wir die Preise in den großen Häusern gelesen hatten, habe ich mich hier mal hinein getraut, auch etwas probiert aber auch  hier waren die Preise noch immer utopisch.

 

In Sireuil befindet sich die Brennerei DEAU. Am Probenhaus befindet sich auch noch ein kleiner botanischer Garten, der zur Besichtigung offen ist und es auch wert ist. Da wir auf dem Grundstück auch noch unseren Stellplatz fanden konnten wir auch den einen oder anderen Schluck probieren. Am Ende hatten wir auch zwei Flaschen in unserem Korb.

Auch heute hatten wir nochmals einige Kilometer vor uns. Das Ziel war eines der besten Weinanbaugebiete Frankreichs. Zu Bordeaux gehörend, ist das Medoc noch mal was besonderes. Zunächst aber fuhren wir bis Royan, einer Hafenstadt am Golf von Biscaya und dem Gironde gelegen.

Von hier aus setzten wir mit einer Fähre nach Le Verdon-sur-Mer über und schon waren wir im Medoc.

Die Fahrt durch das Weingebiet führte uns zunächst am Westufer der Gironde, die hier in den Atlantik einfließt,  entlang. Nach einigen Km. wanden wir uns dann dem Fluss ab und fuhren mehr in das Innere der Landzunge.

Ziel war ein Weingut im Houte Medoc, von wo wir schon seit vielen Jahren Wein bezogen. Also suchten wir nach Valeyrac.

Die Suche dauerte nicht lange und wir wurden fündig. Auch das Weingut selbst war schnell gefunden und es versetzte uns etwas in erstaunen. Es war so untypisch französisch. Alles akurat, nichts lag herum, also ehr deutsch als französisch. Wohl gemerkt, nicht das uns das unbedingt besser gefällt, denn der französische Lebensstiel sagt uns ansonsten sehr zu, auch wenn es mal nicht so deutsch aussieht. 

Egal, spätestens am Etikett auf den Flaschen erkannten wir das wir richtig sind. Gesehen haben wir zunächst niemand, also gingen wir auf Winzersuche. Nach kurze Suche fanden wir einen gut gekleideten, älteren Herren, der uns gerne mit in den Lagerkeller nahm. Bei ihm hätte man wieder ehr denken können er ist ein Engländer als ein Franzose. Er machte uns aber deutlich, dass das nicht so sei.

 

Also machten wir eine kleine Weinprobe, was wir kaufen wollten wussten wir ja eigentlich schon. Was uns von 12 auf 24 Fl. hoch zu gehen veranlasste, war dann doch der Preis, denn da waren wir bisher etwas anderes gewöhnt. 

 

Mit diesem Besuch war der Tag schon gekrönt, dennoch mussten wir weiter. Wir fuhren an ein weiteres berühmtes Weingut. Allerdings war bei Baron de Rotschild in Pauillac nicht viel zu sehen, also wendeten wir nur einige Blicke auf das Anwesen und fuhren weiter. Geplant war hier allerdings eine ausführliche Besichtigung, also hatten wir plötzlich viel Zeit auf der Reserveseite. Bei Lamarque wollten wir dann per Fähre nach Blaye übersetzen. Leider war uns die eine vor der Nase fort gefahren und die nächste wäre erst wieder in 1 Std. gefahren. Also umplanen, somit fuhren wir bis an den Stadtrand von Bordaux um endlich den Gironne zu überqueren. Somit war das nächste Ziel schon der nächste weltberühmte Weinort.

Saint-Émilion ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit 1893 Einwohnern im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Der Ort und das umliegende Weinbaugebiet wurden im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Wir kahmen aus einer Richtung, wo wir sofort inmitten der kleinen Stadt waren, fanden da natürlich keinen Parkplatz. Nach kurzem suchen fanden wir dann aber auch eine Parkmöglichkeit für kurze Zeit. Wir nutzten diese um einen kleinen Eindruck der Stadt zu bekommen.

Wir hatten uns natürlich schon im Vorfeld mit einem Stellplatz beschäftigt. Im Chateau de Rol fanden wir den geplanten Platz, der wunderschön am Weingut angelegt war. Saint-Emilion selbst war ohnehin für den nächsten Tag geplant. So machten wir am Abend wieder unsere Weinprobe und wer hätte es gedacht, anschließend hatte der Winzer wieder einige Flaschen weniger und wir mehr.

Am Abend bekamen wir noch diesen Sonnenuntergang  geboten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In mitten dieser herrlichen Weinflächen und schon sehr angenehmen Temperaturen am Morgen war es selbstverständlich das wir uns zum Frühstück richtig Zeit ließen. Auch wussten wir schon, wo wir nachher unser Haus abparken  konnten, um anschließend der alten Stadt einen ausführlichen Besuch abstatten zu können.

Nach der ausführlichen Besichtigung, dem Genuss nicht gerade preiswerter Makronen, eine Spezialität von Saint-Emilion und umfangreicher Betrachtung der ortansässigen Geschäfte, machten wir uns auf den Weg weiter gen Süden. In Le Brede, ein kleines Dorf unterhalb von Bordaux, wollten wir ein Wasserschloss besuchen. Was wir nicht bedachten, es war Montag und damit natürlich geschlossen. Somit ging es mal wieder ohne Schlossbesichtigung weiter in Richtung des morgigen Ziels. Unseren geplanten Standort planten wir auch wieder um, da wir natürlich noch ein ganzes Stück weiter fahren konnten. Während unsere Tochter lenkte, suchte ich nach einem anderen Standort.

In Caudrot fuhren wir in das Chateau Majoureau. Von der Fam. Delong wurden wir überaus freundlich empfangen. Bevor wir uns so richtig mit dem Womo platzieren konnten, hatten wir schon wieder ein Weinglas in der Hand. Na ja dachte ich, einparken kann ich immer noch, wir sind ja auf dem Privatgelände. Es wurden wieder einige Pröbchen und auch einige Flaschen für unseren Weintransporter. Aus einem großen Berg  alter Rebwurzeln durfte ich mir noch nach belieben etwas heraus suchen und nach dem wir uns richtig eingeparkt hatten, ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Ein Flächschen aus dem Hause Delong durfte dabei natürlich nicht fehlen.

Am heutigen, dem 6.Tag hatten wir so manches vor, also hieß es Früh nicht unbedingt trödeln, so dass wir planmäßig weg kahmen. Das klingt zwar nun wie Urlaubsstress, ist aber gar keiner. Es ging nur darum die Zeit gut zu nutzen, alles andere wird sich ohnehin ergeben, denn letztlich wird sich zeigen ob alles was geplant ist auch die Zeit in Anspruch nimmt, die man dafür geplant hatte. Wir waren inzwischen in den Midi-Pyrenees und auf dem Weg nach Moissac.


Abbaye Saint-Pierre de Moissac

Von dem ehemaligen Benediktinerabtei steht nur noch ein Teil.

Das Portal und der Kreuzgang sind jedoch noch im Original erhalten. 

Auch wenn es sich im wesentlichen leider um eine Ruine handelt,

ist die Abteikirche St-Pierre einen Besuch wert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser nächstes Ziel war etwas ganz besonderes. Eine Kleinstadt etwas  östlicher gelegen bietet etwas ganz besonderes. In Cordes-sur-Ciel gibt es ein Zuckerbäckermuseum.

 

 

 

Über diese Bergstraße gelangt man in das Zentrum von Cordes-sur-Ciel, eng und mit den so typischen französischen Häusern. Dann ein unscheinbares Haus, hätten wir nicht gewusst  was sich darin befinden muss, wir wären sicherlich vorbei marschiert. Ein Zuckerbäckermuseum, was ist das überhaupt? Nach dem Besuch wussten wir es, hier ist alles was ausgestellt ist aus Zucker. Die Bilder, Skulpturen und alles andere wurden in mühsamer Kleinarbeit geschaffen und liesen uns sprachlos werden. Es ist einfach nur fantastisch, wer es nicht kennt und in Frankreich unterwegs ist, sollte sich dieses Museum nicht entgehen lassen.

Wunderschön am Rande des Flußes Tarn, liegt die schöne Altstadt von Albi. Sie hat  architektonisch so einiges zu bieten. Die Backstein  Kathedrale und der  ehemalige bischöfliche Palast bilden das Zentrum der Stadt. Albi nennt man auf Grund seiner vielen roten Backsteinbauten auch die rote Stadt und das zu Recht. 

Die Kathedrale Sainte-Cecile zeichnet sich vor allem auch durch sein Innenleben aus. Im nahegelegenen Palast Berbie, was der ehemalige Bischofspalast ist, verbirgt sich das Museum Toulouse-Lautrec, dem großen Maler und berühmten Sohn der Stadt. Wir und gemalte Kunst sind nicht unbedingt die besten Partner, deshalb verkniffen wir uns das Museum, besuchten aber den zugänglichen Garten des Palastes

Nach den ausführlichen Besichtigungen, dem obligatorischen Stadtrundgang fuhren wir nur ein Stück weiter. An einem schönen Parkplatz machten wir erst mal eine ordentlich Mittagspause. Danach gab es erst einmal einige Kilometer zu machen. Das Ziel war die Festungsstadt Carcasson. Eigentlich wollten wir hier auf dem Parkplatz stehen bleiben und erst am nächsten Tag die Stadt besichtigen. Als wir ankamen sahen wir die typischen Touristenmassen und es kam uns in den Sinn die Sache anders zu gestalten. Wir besichtigten Carcasson als sich die Busse langsam verabschiedeten und das war eine gute Entscheidung. Die Festungsstadt wurde im 1. Jh von den Römern gegründet. Sie wurde immer wieder aus -u. umgebaut, behielt aber immer seinen Charakter als Trutz -u. Schutzburg.

 

 

 

Damit hatten wir unseren Besichtigungsplan für heut erledigt und nur wenige Kilometer weiter fanden wir wieder den Winzer des Tages. In Fontcouverte bot uns die Domaine de Mingraut wieder einen Platz für einen schönen Tagesabschluss. Auch wenn lange niemand vor Ort war, war das kein Problem. Denn wie meistens war der Stellplatz wieder hervorragend gekennzeichnet. War es zunächst noch etwas mehr als schön warm, schickte uns nach dem Abendessen ein mörderisches Gewitter ins Bett. Nicht so schlimm dachten wir, denn Morgen ist wieder einiges auf dem Frankreich Kennenlernplan.