Woche 2

Tag 8 - 03.07.

 

Am heutigen Tag mussten wir die geplanten 360 km mit drei Zwischenstopps vereinbaren. Also galt es heute mal planmäßig um 09:00 Uhr abzufahren. 

 

 

La Roche-Guyon liegt sozusagen an der Pforte zur Normandie an der Seine. Dem Dorf wird nachgesagt, eines der schönsten Frankreichs zu sein. Das Schloss konnten wir nicht besichtigen, schließlich ist Montag, was wir nicht bedachten. Also wurde es ein Spaziergang durchs Dorf und den Garten, wie geplant.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


am Seineufer von La Rochel-Guyon

Zwischen La Roche Guyon und Verson unserem zweiten Zwischenstopp

lagen 170 km. Wir fanden sofort einen ordentlichen Parkplatz und starteten

zur obligatorischen Besichtigungstour. Verson liegt im Department Calvados.

Im Mittelpunkt steht natürlich die Kirche Saint-Germain aus dem 12. Jh welche

seit dem 21.05.1910 als Monument Historique geführt wird. Sehenswert ist auch

der Garten der Künste, eine interessante Anordnung verschiedener künstlerischer Gestaltungsformen. 

Vom nächsten geplanten Stopp trennten uns nur ganze 75 km, also kurze Pause und weiter. Ziel war das Nationalgestüt Haras du Pin. Wir kamen eigentlich zu einer sehr ungünstigen Zeit, denn eigentlich war die Zeit der Gestütsführungen von heute schon abgelaufen. Eine nette Dame ignorierte dies aber und führte uns durch die Stallungen und das auch noch in deutsch. Berühmte Pferde stehen hier zur Zucht, bekommen aber auch ihr Gnadenbrot als Dank für ihre erbrachten Leistungen im Sport und der Zucht.


Stellplattz in La Chapelle on Marne

 

 

 

Gegen 16:30 Uhr fuhren wir auf unseren geplanten Stellplatz in La Chapelle an Moine. Auf dem Hof probierten wir dann noch Cidre und Calvados, füllten unseren Fahrzeugbauch noch mit einigen Flaschen und ließen den Tag ausklingen. Klar war er etwas anstrengend aber es hat sich gelohnt und das ist wohl das wichtigste. Übrigens der Kollege neben uns ist ein Franzose und wieder verstanden wir es uns zu "unterhalten". In welcher Sprache weis ich nicht, aber es ging.

 

 

 

 

 

Tag 9: 04.07.

Auch heute konnten wir uns am Morgen wieder Zeit lassen und taten dies auch. Vor uns lagen schließlich bis zum heutigen Hauptziel, der Abbay Saint Michel, nur 75 km. Auf dem Weg hatten wir dadurch auch richtig Zeit sich mal der Natur/Landschaft zu widmen. Genau das taten wir und legten einige Filmzwischenstopps ein. Kurz vor dem Ziel fanden wir links am Straßenrand ein kleines Buffet was wir für eine vormittägliche Pause nutzten. Saint Michel war nach 2006 nochmals unser Ziel, da sich einiges geändert haben soll. Natürlich nicht an der Abbay selbst, sondern laut Weltkulturerbekommision an der Zufahrt zur Insel. Also wurde umgebaut, da wo wir damals geparkt oder besser übernachtet haben, gibt es heute bei Flut nur noch Wasser. Die damalige Zufahrtsstraße ist auf eine Fußgängerbrücke zurück gebaut, wodurch die Insel nun bei Flut wieder völlig mit Wasser umspült ist. Parkplätze wurden am Ort neu gebaut, eine Übernachtung ist nun syndhaft teuer, was uns auch davon abhielt. Ich wollte eigentlich von der Abbay Nachtaufnahmen machen, die nun aber in die Ferne rückten. Wir parkten also normal, wanderten zur Insel und vertan uns im Dorf. Auf die Abbay selbst brauchten wir ja nicht nochmal, sie hatten wir ja bereits besucht. Blieben noch meine Fotos, war wohl mal wieder nichts, oder? Im Glauben einen Standplatz am Meer zu finden fuhren wir einfach am selbigen entlang. Zeit hatten wir ja wirklich genug, mancher Versuch schlug aus den verschiedensten Gründen fehl, aber aufgeben gillt nicht und wir hatten Glück. Hier fanden wir unseren Platz, hatten ca. 300m zum Meer und weit in der Ferne den Saint Michel. Auch wenn die Aufnahmen aus dieser Entfernungen mit meiner einfachen Kamera nicht besonders sind, so habe ich welche und genau das wollte ich. Wie sie Euch gefallen müßt und könnt Ihr selbst entscheiden.

 

 

 

 

 

 

 

Der genaue Standort!

 

 

 

 

 

 

Saint Michel aus der Ferne im Abendlicht

 

 

 

- und so standen wir am Abend

 

 

- ruhig und sicher

 

- einfach nur sehr schön

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 10: 05.07.

Der heutige Tag sollte sich wieder einmal als zwar gut geplant aber nur zum Teil so durchführbar erweisen. Zunächst aber starteten wir normal gegen 09:00 Uhr. Da wir immer nur über Landstraßen fahren viel uns ein Schild auf, welches auf eine Abtei hinwies. Kurz überlegt und abgebogen kamen wir zur Abbay Saint Triniti von La Lucerne. Sie endpuppte sich als etwas ganz besonderes. Erst in den letzten Jahren rekonstruiert zeigt sie sich in voller Pracht ihren Besuchern. Wer sich schon immer gefragt hat wie einst die Torbögen gebaut wurden bekommt hier die praktische Erklärung am Beispiel. Auch das angrenzende Außengelände, heute teilweise auch privat anders genutzt, zeigt dennoch die frühere Größe und deren Nutzungsaufgabe im klösterlichen Leben.

Auch wenn mein Abstecher vor der Besichtigung nicht unbedingt auf volle Begeisterung traf, war meine Reisebegleiterin danach doch recht angetan von diesen unplanmäßigen Stopp. Weiter ging es dann Entlang der Ostküste des Ärmelkanals in nördliche Richtung. Ziel ist die Burg Pirou. Die Burg steht auf der Halbinsel Cotentin in der Basse-Normandie.

Nach den 70 km hatten wir dann auch noch Glück was die Besichtigung anbelangte. Durch den ungeplanten vorherigen Zwischenstopp hatte sich unsere Ankunftszeit natürlich entsprechend verzögert. Denn bei unserer Ankunft war es 12 Uhr und somit unmittelbar vor der Mittagspause. Nachdem wir schon den Rückzug angetreten hatten, hatten wir wieder einmal Glück, den die nette Dame an der Kasse meinte doch noch, "gehen Sie noch 10 Min. aber bitte nicht länger" und das dann auch noch kostenlos. Also machten wir uns sprintend auf den Weg um einen Eindruck von der Burgruine zu bekommen. Was wir dabei erkannten war, dass wir vermutlich sonst auch nicht viel länger gebraucht hätten, denn es handelt sich wie gesagt um eine Ruine. 

Somit machten wir halt auf dem Abtei-Parkplatz anschließend unsere Mittagspause, da auch das Wetter entsprechend einladend war. Dann ging es wieder knapp 70 km über die Landstraßen. Allerdings ließen wir nun langsam auch das schöne Wetter hinter uns, denn desto nördlicher desto grauer und regnerischer. Unser Ziel, das Hafenstädtchen Barfleur empfing uns auch entsprechend im Regen. Egal, wir parkten trotzdem ein, beobachteten einige "Schmuggler" im Hafen und gingen wie geplant zur berühmten Seemannskirche von Barfleur.

Der Tagesturplan führte uns weiter an die Seinebucht nach Saint-Laurant-sur-Mer. Der Ort ist auch bekannt durch seine Geschichte, denn hier war ein Teil des Omaha-Beach's. Als Omaha-Beach bezeichneten die Alliierten im zweiten Weltkrieg diesen Küstenabschnitt in der Normandie. Hier landete der V. US-Korbs im Rahmen der Operation Neptune, wovon heute noch vieles spricht. 

 

 

 

 

Hier in der Fischgaststätte "L'Omaha" wollten wir eigentlich zu Abend essen und auf dem dazugehörigen Parkplatz auch stehen bleiben. Wie gesagt, wir wollten, was uns aber nicht gelang, da im ganzen Ort keine Womo-Stellmöglichkeit war. Was also blieb uns übrig, etwas neues suchen.

 

 

 

 

Gut wenn es so ist, dann suchen wir halt. Also angehalten und Info-Materialien her und suchen.

 

In Port-en-Bessin, einem anderen Hafenstädtchen fanden wir relativ schnell einen Stellplatz und anschließend auch eine Fischgaststätte, wo ich mir wieder einmal eine "Acoute Fruits de la Mer" gönnen konnte und Anne wieder herrliche Garnelen. So fand auch dieser Tag doch wieder einen schönen Abschluss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 11: 06.07.

 

Wir beginnen den Bericht zum heutigen Tag mal mit der Einfahrt zum Hof unseres heutigen Gastgebers. So präsentieren sich die Gastgeber von Franc-Passion, zugegeben nicht immer, dennoch oft genug und da parkt man doch am Nachmittag gerne ein.

 

Bevor wir allerdings hier ankommen konnten, mussten wir natürlich früh erstmal losfahren. Wir hatten viel Zeit, da der vorige Tag ja nicht ganz wie geplant verlief. Also fuhren wir in aller Ruhe gegen 10 Uhr los. 

 

 

 

 

 

Der erste Halt war nach knapp 40 km das kleine Küstenstädtchen Lion-sur-Mer. Es hat einen schönen Strand und ist ansonsten ein stilles, ohne besondere Touristenhöhepunkte, Örtchen. Im Sommer, bei anderen Temperaturen wird hier sicherlich entsprechend mehr los sein. Unsere Pause war eine knappe Stunde,  mehr war nicht notwendig.

 
 

Gegen 11:30 Uhr hatten wir Lisieux erreicht. Die Stadt ist nach Lord der größte Wallfahrtsort Frankreichs. Allerdings bei weitem nicht so spürbar wie wir festgestellt haben, denn das was wir 2010 in Lord erlebten, war mit hier überhaupt nicht versgleichbar.

Die Stadt Lisieux wurde bereits bei den Römern erwähnt. Lange wurde die Stadt von den mächtigen Bischofsgrafen beherrscht und wurde so zur Metropole. Im 19. Jahrhundert verlor sie nach und nach zunächst ihre religiöse und später auch ihre wirtschaftliche Bedeutung. Im 20. Jahrhundert gewann die Stadt wieder an Bedeutung. Die Ordensfrau Therese Martin, bekannter unter dem Namen Therese vom Kinde Jesu, hatte dabei ihren wesentlichen Anteil. Im Jahr 1923 wurde die Karmelitin-Nonne selig und nur 2 Jahre später heilig gesprochen. Die Kirche, die in den Jahren von 1929 bis 1954 erbaut wurde bildet dabei das Zentrum der Heiligenverehrung.

 

Damit hatten wir wieder einmal genug an Glaubensinformationen, die bei uns ja eigentlich nur zur geschichtlichen Information dienen. Der sich anschließende Stadtbesuch wurde nach kurzer Zeit durch einen sprichwörtlichen Wolkenbruch je beendet. 

Gut dachten wir, dann eben weiter. Bietet sich unterwegs noch was an wird gehalten und wenn nicht, dann sind wir halt zeitig am Stellplatz und machen uns einen gemütlichen Nachmittag, Hauptsache die Sonne kommt wieder. Um es vorweg zu nehmen, sie kam wieder. Nach nur 21 km hatten wir Saint Aubin de Scellon erreicht und waren über den angebotenen Stellplatz sehr erfreut.

Tag 12: 07.07.

 

Noch immer sind wir in der Haut-Normandie, befinden uns aber jetzt schon wieder in östliche Richtung in die Picardie. Insgesamt stehen ca. 200km auf dem Fahrplan und zwei Zwischenstopps. Um alles in aller Ruhe absolvieren zu können sind wir diesmal pünktlich um 09:00 Uhr los gefahren. So toll wie der Stellplatz  war, haben wir ihn mit etwas schweren Herzens verlassen. 

Der erste Zwischenstopp war ein wirklich schönes Dorf, was auch wieder einmal eines der vielen so ausgezeichneten Dörfer Frankreichs , ist. 

Le Bec-Hellouin zählte aber zuvor Jahrhunderte lang zu den wichtigsten geistigen Zentren Frankreichs. Im Jahr 1034 wurde hier eine Benediktinerabtei gegründet. Gerne hätten wir die Abtei besichtigt, aber es gab nur Führungen in französisch und auch keine anderen Informationsmittel. So blieb uns nur eine Außenbesichtigung, eigentlich schade.

 

 

 

 

 

 

Im Anschluss machten wir noch eine ausführliche Dorfbesichtigung.

Selbst das lohnt sich schon, man kommt sich vor wie in einem vergessenen,

ganz gemütlichen kleinem Dorf.

 

 

 

 

Noch vor dem Mittag erreichten wir dann Gisors. Hier sollten einst die Tempelritter ihren Schatz vergraben haben.  Die Stadt war die wichtigste Grenzfestung im Norden des normannischen Vexin. Der 1095 erbaute achteckige Donjon bildete damals den Hauptverteidigungswall. Heute wirkt die Festung etwas klein, ist aber schön anzusehen und man hat wunderschöne Ausblicke in die Höfe der Häuser von hier.

Die Stadt nahm uns noch einige Zeit in ihren Bann, bevor wir dann die letzten 100 km in Angriff nahmen. Ziel war Amiens in der Picardie. Eigentlich hatten wir einen Platz in der Stadt auf dem Plan, der allerdings doch nicht unseren Vorstellungen entsprach, da wir eigentlich auch für Morgen eine Stadtbesichtigung geplant hatten. Also fuhren wir auf einen nahe gelegenen Campingplatz und ließen dort den Tag wieder einmal gemütlich ausklingen.

Tag 13: 08.07.

 

Wie bereits gesagt wollten wir heute eigentlich Amiens besichtigen, leider endpuppte sich die Stadt aber für uns als besuchsunfreundlich da wir einfach keinen Stellplatz fanden. Die geplante Kanufahrt viel zusätzlich sprichwörtlich ins Wasser, da sie leider erst ab Mittag starteten. Eventuell sollte man der Stadt nochmal einen Besuch abstatten. 

Also ging es weiter, denn wir hatten heute noch einige Kilometer vor uns. Ziel war das wallonische La Roche-en-Ardenne

Ein richtiger Stellplatz war nicht zu sehen, aber wir sahen Zentrumsnah zwei Womos stehen und dachten gut da stellen wir uns einfach mit hin, was letztlich kein Fehler war. Also gingen wir in die nahe gelegene Schiffsgaststätte und aßen luxemburgisch zu Abend.

Tag 14: 08.07.

 

Obwohl wir ziemlich zentrumsnah standen hatten wir eine sehr angenehme ruhige Nacht. Gefrühstückt wurde diesmal drinnen, zum einen weil wir natürlich außen gar keine Möglichkeit hatten und zweitens weil es wieder einmal begann leicht zu regnen. Der sich steigernde Regen war es dann auch der uns unsere geplante Schlossruinenbesichtigung vermieste. Also widmeten wir uns dem Ort und seinen Möglichkeiten. Wir fanden ein Mühlenmuseum und eine ganz besondere Töpferei.

      Eingang zum Mühlenmuseum                              in der alten Mühle                                          La Roche-en-Ardenne

Nach der Mühle hatte sich auch das Wetter wieder beruhigt und wir konnten gemütlich am Vormittag durch das Städtchen schlendern. Dabei kahmen wir an einem ziemlich unscheinbar wirkenden Gebäude vorbei wo wir nur etwas von einer Töpferei lesen konnten. Also Neugierte beruhigen und hinein. Bereits im Vorraum merkten wir das wir ein Museum entdeckt hatten was wieder einmal etwas anders sein sollte. Wir wurden nicht endtäuscht, denn die einzelnen Abschnitte wurden durch Videos unterlegt. Neben den üblichen Erklärungen zur Töpferei zeigte man wofür Früher und Heute überall Tonzeug gebraucht und verwendet wurde. Oftmals bewegten sich die Figuren dann in ihren einzelnen Berufen. Kaufen wollten wir natürlich nichts, da wir ja nichts brauchten. Natürlich änderte sich das am Ende im Verkaufsraum, denn eine Frau findet bekanntlich immer was, wenn sie will und natürlich wollte sie.

Wieder einmal lagen wir gut in der Zeit und fuhren weiter nach Dochamps. Im Parc Chlorophylle entdeckt man einen ardenner Wald wie einen Freizeitpark im Wald. Die Darstellung ist dabei überraschend, neu und einzigartig. Durch kleine Fenster blickend sah man immer die passenden Tiere zur jeweiligen Natur. Genau als wir uns auf einem hölzernen Pfad über den Baumwipfeln befanden schickte uns der Himmel mal wieder einen unfreundlichen Gruß. Egal, er war nur kurz und interessant war es trotzdem.

Nach den 1.5 Std. im Park waren es nochmal 55 km bis nach Clervaux, unserem nächsten geplanten Zwischenstopp. Die Benediktinerabtei St. Mauritius und St. Maurus ist noch immer von Mönchen bewohnt. Eine Besichtigung der Kirche und der Ausstellung sollte man sich trotzdem nicht entgehen lassen.

 

Nur weitere 30 km später hatten wir Vianden erreicht und damit auch unseren heutigen Stellplatz. Die 1000 jährige Burg von Vianden haben wir uns für Morgen vorgenommen. Für heute hatten wir genug unternommen und einen gemütlichen Abend mit Bratwurst und Wein.